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Der Antisemitismus (genauer gesagt: der Antijudaismus, denn er richtet sich im Wesentlichen gegen Juden und nicht gegen andere „semitische“ Völker) in der westlichen Welt ist ganz wesentlich eine Auswirkung der Lehre und des Handelns christlicher Autoritäten.  „Antisemitismus ist seit dem Bestehen einer jüdischen Diaspora aufweisbar. Eine Geschichte des Antisemitismus hätte etwa mit dem Estherbuche zu beginnen und würde in der Vernichtung von 6 Mill. Juden durch die Herrschaft des Nationalsozialismus ihr Ende finden. Man kann in der Geschichte des Antisemitismus zwischen einem Antisemitismus der alten Welt, des Mittelalters und der Neuzeit unterscheiden. Aber man wird im Fall des Antisemitismus das Mittelalter bereits von der Ausbreitung des Christentums über das römische Reich an zu rechnen haben und als den Beginn der Neuzeit keinen bestimmten Zeitpunkt nennen, sondern ein offenkundig gewordenes Maß von Entchristlichung des Staates und des öffentlichen Lebens.“[i] „Wir erkennen als Christen angesichts der Shoah den falschen Weg unseres bisherigen Denkens und Handelns gegenüber den Juden.“ [ii]

[i] Antisemitismus. Die Religion in Geschichte und Gegenwart, S. 1650 (vgl. RGG Bd. 1, S. 456) (c) J.C.B. Mohr (Paul Siebeck)]

[ii] EKD, 2000,44 f.

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